Sammelband: Der Erste Weltkrieg als Katastrophe

Neu erschienen

Der Erste Weltkrieg als Katastrophe. Deutungsmuster im literarischen Diskurs

ersterweltkriegSeit George F. Kennan das berüchtigte Schlagwort im Jahr 1979 geprägt hat, gilt der Erste Weltkrieg vielen als ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘ („the great seminal catastrophe of this century“). Doch schon die Zeitgenossen haben den Krieg als den Beginn einer Katastrophe der Weltgeschichte gedeutet, die noch nach 1918 fortdauern würde. So schrieb etwa Arnolt Bronnen: „Wir waren ja alle Anhänger der Katastrophen-Theorie, wir sahen den völligen Niederbruch unserer Zivilisation, unserer Kultur voraus.“

Während Katastrophen seit dem 18. Jahrhundert (vor allem nach dem Erdbeben von Lissabon 1755) zumeist als Naturkatastrophen verhandelt wurden, wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein von Menschen verursachtes Ereignis als Katastrophe begriffen. Der Band untersucht, wie der Erste Weltkrieg im literarischen Diskurs gedeutet wurde, was das Katastrophenkonzept für die geopolitische Ordnung seit der Weimarer Republik bedeutet und wie diese Vorstellung bis in die gegenwärtige europäische Kultur nachwirkt.